Quelle: Christiane Peters, Media Verlag
23. März 2018
In den letzten Jahren hat das Thema Waldbegräbnis viele Anhänger gefunden. Das weiß auch Heinz-Walter Sieweke vom Bestattungshaus Sieweke & Ruthe in Bielefeld und Leopoldshöhe. Der Bestatter bekommt immer häufiger Anfragen von Interessenten, die sich über ein Waldbegräbnis informieren möchten.
"Viele Menschen mit weit verstreut lebenden Angehörigen sorgen sich nach ihrem Tod um ihre Grabstätte und deren Pflege während der Liegezeit", sagt Sieweke, der sich schon länger mit diesem Thema beschäftigt. Er freut sich, dass nun im naheliegenden Lippe, an der Stadtgrenze zu Heepen, ein Waldbegräbnis möglich ist.
Als erster Bestatter hat er bereits vor einigen Tagen im Wald von Gut Eckendorf mit seinem 200 Jahre alten Baumbestand Beisetzungen durchgeführt. Das auf lippischem Boden direkt an der Grenze zu Heepen gelegene Waldstück gehört der Gutsfamilie von Dallwitz, die seit April offiziell Friedhofsbetreiber ist. In dem 14 Hektar großen und unschätzbar wertvollen Wald dominieren alte Eichen und Buchen, ein Laubteppich bedeckt den weichen Waldboden.
Das Waldbegräbnis auf Gut Eckendorf basiert auf folgendem Angebot: Man kann einen Einzelplatz für eine biologisch abbaubare Urne an einem Gemeinschaftsbaum erwerben, auch der Kauf eines Baumes mit bis zu zehn Einzelplätzen ist möglich. Auf Wunsch wird der Name des Verstorbenen dezent auf einer am Baum befindliche Plakette angebracht. Alle Bäume sind eingemessen und per GPS-Ortung auffindbar, so dass auch eine Zuordnung möglich ist, wenn die Asche des Verstorbenen beigesetzt wurde.
Die bisherige Resonanz auf die neue Form einer Beisetzung im Wald von Gut Eckendorf ist positiv. Deshalb rechnet Heinz-Walter Sieweke künftig mit wachsender Nachfrage. "Dies liegt natürlich auch daran, dass der Wald sehr zentral gelegen ist. Die Hinterbliebenen können die Ruhestätte jederzeit besuchen und gleichzeitig einen Spaziergang in diesem einzigartigen Naturerholungsgebiet unternehmen".